Im Märchenland

Ich möchte keine Kinder

Ich bin im Dezember Tante geworden von einem unglaublich niedlichem kleinen Jungen und ich habe echt spaß daran, ihn zu knuddeln, zu fotografieren und so weiter. Nun kommen aber ständig Menschen, die mich entweder schon ewig kennen, oder Leute, die man so im Vorbeigehen kennt, weil diese in der Nachbarschaft wohnen, oder noch besser, Menschen die man zum erstenmal sieht, die aber meine Schwester und meinen Neffen kennen und fragen: „Und, wann ist es bei euch so weit?“ Tja, und dann geht die Diskussion los, ich antworte für gewöhnlich mit „Gar nicht“ und dann fangen die an mir zu erzählen, dass ich meine Meinung noch ändern kann (Übrigens, Erzählmirnix hat das ganze in einen tollen Comic verpackt mal online gestellt, findet ihr hier)

Ich könnte mich da jedesmal drüber aufregen, ich bin mehr als nur meine Gebärmutter, aber irgendwie meinen alle möglichen Menschen, bloß weil ich weiblich bin, muss ich Kinder haben wollen.

Nein, muss ich nicht. Und eigentlich geht es die auch gar nichts an, weder warum, noch sonst irgendetwas.

Ich wurde jetzt schon unglaublich oft gefragt, meist sind die Leute am Ende der Diskussion ein wenig geschockt, da ich sie irgendwann darüber aufkläre, dass es gar nicht möglich ist. Aber eigentlich ist es unsinnig, dass es überhaupt zu solchen Diskussionen kommt.

Einmal hatte ich es aber auch, dass nach meinem Nein direkt akzeptiert wurde, und eine ältere Nachbarin mit Augenzwinkern und grinsen meinte: „Naja, ist auch eigentlich einfacher, den Neffen hinterher wieder abgeben zu können, und Ruhe zu haben“.

Ich finde Kinder toll, aber ich möchte keine eigenen, ich kümmere mich gerne im Ehrenamt und auch sonst um Kinder, aber diese kann ich eben wieder abgeben, ich bin frph, wenn ich danach meine Ruhe habe. Ich diskutiere doch auch nicht mit Schwangeren darüber, ob sie sich wirklich sicher sind, ob sie es sich nicht vielleicht überlegen möchten, schließlich ist so eine Schwangerschaft anstrengend, Eltern sein, so habe ich gehört soll auch anstrengend sein.

So wie ich deren Entscheidung akzeptiere, möchte ich, dass auch meine Entscheidung akzeptiert wird, ohne ein gönnerhaftes „Ach du bist ja noch jung!“

 

 

2 Antworten

  1. Na, das ist ja mal ein ehrlicher Post, gratuliere! Hab ich gern gelesen. Toleranz muss sein, finde ich, aber leider kommt die wohl mehr und mehr abhanden. Liebe Grüße

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    16. November 2017 um 8:13

    • Ich finde es wichtig, auch bei solchen Themen offen und ehrlich zu sein, danke für deinen Kommentar

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      16. November 2017 um 10:45

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